Gestaltung

Planungsgrundsätze

Für Außenanlagen und Freiräume gibt es keine allgemeingültigen Gestaltungsrezepte. Die Gestaltung muss Rücksicht nehmen auf das jeweilige Umfeld, auf die Anforderungen der Nutzer reagieren und die geforderten Funktionen erfüllen. Die Freiräume sollen strapazfähig, leicht pflegbar und meistens auch repräsentativ sein. Und dennoch sollen sie sich wie selbstverständlich in das private oder kommerzielle Umfeld einfügen.
Kultursaal Wiener Neudorf

Grundlage der Planung ist die Bemessung des Oberbaus, der in Abhängigkeit von der zu erwartenden Belastung auszubilden ist. Weitere Einflussfaktoren sind die Bauweise, die Bautype, der Verband, die Art des Steinmaterials, die Randeinfassungen, die Gefälleverhältnisse, die Entwässerung und die Einbauten.

Bauweise

Die Bauweise beschreibt wie die Bettung und Fugenfüllung hergestellt werden, wobei ungebunden (ohne Bindemittel) und gebunden (mit Bindemittel) unterschieden wird. Die ungebundene Bauweise ist die Regelbauweise.

Bautype

Die Bautype beschreibt die Art des Oberbaus, wobei in ungebundene und gebundene obere Tragschichten unterschieden wird.

Verband

Der Verband ist eine sich wiederholende regelmäßige oder unregelmäßige Anordnung von Steinen in Abhängigkeit von der Stein oder Plattengröße. Nicht mit jedem Stein- oder Plattenformat kann jeder Verband hergestellt werden. Die Verbandsart hat nicht nur optischen Gestaltungswert, sondern auch Einfluss auf die Tragfähigkeit der Fläche. Diagonal zur Fahrtrichtung oder Bezugslinie angeordnete Fugen erzeugen eine bessere Verbandswirkung mit einer besseren Tragfähigkeit und vermindern nachweislich Reifenrollgeräusche.

Randeinfassungen 

Alle Arten von Pflastersteindecken und Pflasterplattendecken sind einzufassen, um ein Verschieben des Pflasters zu verhindern. Randeinfassungen müssen dicker sein als die Pflastersteine oder -platten. Überfahrene Randsteine sind verstärkt zu bemessen und sorgfältiger zu fundieren.

Entwässerung

Jede gepflasterte Fläche ist oberflächlich durch Einlaufschächte, Versickerungsflächen oder ähnliches zu entwässern. Eine ausschließliche Versickerung durch eine ungebundene Fugenfüllung ist nur in Ausnahmefällen zulässig (versickerungsfähiges Pflaster). Der Oberbau ist dauerhaft wasserdurchlässig auszubilden, auf eine ausreichende Entwässerung der Tragschichten und die Frostsicherheit des Oberbaus ist zu achten (Unterbauplanumsentwässerung).

Gefälleverhältnisse

Für eine einwandfreie Entwässerung ist die Neigung der Fläche in Abhängigkeit der Pflastermaterialien zu berücksichtigen: für Pflastermaterialien mit grob bearbeiteter Oberfläche gilt ein Mindestgefälle von 2 %, mit spaltrauer Oberfläche ein Mindestgefälle von 2,5 %. Vorzugsweise ist die Gefällerichtung immer von der Fassade weg anzuordnen.

Einbauten

Einbauten und erforderliche Infrastrukturanschlüsse sind in die Gestaltung der Pflasterfläche zu integrieren.

Die Art des Steinmaterials

Pflastermaterialien werden in Pflastersteine und Pflasterplatten unterschieden. Die Unterscheidung ist wesentlich, da Pflastersteine höher belastbar sind als Pflasterplatten. Der wesentliche Unterschied liegt im Tragverhalten. Während Steine Großteils auf Druck beansprucht werden, werden Platten hauptsächlich auf Biegung beansprucht.

Für die Planung und Verarbeitung von Pflasterdecken gelten folgende Definitionen:
Pflasterstein: Stein, dessen größte Gesamtlange 30 cm nicht überschreitet und dessen Dicke größer als ein Drittel der größten Gesamtlänge ist.
Pflasterplatte: Platte, deren größte Gesamtlänge mehr als 15 cm beträgt und deren Dicke höchstens ein Drittel der Gesamtlänge ist. 

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